Streuprozesses
Streuprozesse sind eine Klasse stochastischer Modelle, die die Ausbreitung einer Größe in Raum oder über ein Netzwerk hinweg beschreiben. Typische Phänomene sind die Verbreitung von Krankheiten, Informationen, Verunreinigungen, Bränden oder chemischen Substanzen. In einem Streuprozess verändern sich die Zustände von Akteuren (wie Personen, Standorten oder Knoten) zufällig, wobei benachbarte Akteure oder das Umfeld die weiteren Entwicklungen beeinflussen. Das Modell verbindet Wahrscheinlichkeiten mit der Struktur des zugrunde liegenden Netzes oder Raums und liefert Aussagen über Wahrscheinlichkeiten von Ausbrüchen, deren Größenordnungen, Dauer sowie die Geschwindigkeit der Ausbreitung.
Zu den wichtigsten Modelltypen gehören der Kontakterprozess, ein kontinuierlich zeitlicher Markovprozess auf Graphen, bei dem infektiöse
Zentrale Konzepte sind die Reproduktionszahl R0, Ausbreitungsschwellen, Phasenübergänge, Frontgeschwindigkeit und Aussterbewahrscheinlichkeit. Theoretische Ergebnisse umfassen Existenz- und
Anwendungen finden sich in der Epidemiologie, der Verbreitung von Informationen oder Fehlinformationen in sozialen Netzen, der