Streuprozess

Streuprozess bezeichnet in der Technik den Vorgang, bei dem ein Material gezielt über eine Fläche oder durch ein Medium verteilt wird, um eine Schicht, eine Filmlage oder eine weitverteilte Substanz zu erzeugen. Das Streuen kann durch verschiedene Betriebsarten erfolgen, etwa durch Sprühen, Streuen oder Tropfenbildung; oft begleitet Verdunstung, Diffusion oder Abtrocknung. Je nach Material und Zielsetzung unterscheidet man Pulverstreuung, Flüssigkeitsausbreitung und Gas- oder Dampfstreuung.

In der Praxis findet der Streuprozess breite Anwendung. In der Beschichtungstechnik dient er der Erzeugung dünner Filme oder Beschichtungen auf Substraten, während in der Landwirtschaft Dünger- oder Saatgutstreu verbreitet wird. In der Umwelttechnik kann der Prozess zur Verteilung von Additiven oder Reinigungsmitteln eingesetzt werden. Auch in der Fertigung kommen Streuprozesse beim Applizieren von Schutzschichten, Klebstoffen oder Funktionsmaterialien zum Einsatz.

Zentrale Mechanismen sind die Ausbreitung von Flüssigkeiten auf Oberflächen, die Streuung von Partikeln oder Tropfenbildung sowie Verdunstung. Entscheidende Einflussgrößen sind die Viskosität und Oberflächenspannung des Materials, der Kontaktwinkel zur Substratoberfläche, die Strömungsgeschwindigkeit sowie die Topologie des Substrats und Umgebungsbedingungen wie Temperatur und Luftfeuchte. Bei Pulverstreuprozessen spielen Luftführung, Reibung und Körnung eine Rolle.

Für die Bewertung von Streuprozessen werden Messungen der Abdeckung, Gleichmäßigkeit und Dicke herangezogen; Modelle berücksichtigen Größen wie Kapillar- und Reibungsphänomene sowie prozessrelevante Parameter wie Auftragsrate und Applikationshöhe. Der Begriff Streuprozess ist kontextabhängig und umfasst unterschiedliche physikalische Phänomene; Ziel ist meist eine homogene, effiziente Verteilung mit minimalen Materialverlusten.