Die Major-Depressive Störung, im DSM-5 als Major Depressive Disorder bezeichnet, zeigt sich durch mindestens fünf Symptome innerhalb von zwei Wochen, darunter gedrückte Stimmung, Verlust der Freude, Schlaf- oder Appetitstörungen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, Schuldgefühle oder Suizidgedanken. Die Beeinträchtigung im Alltag ist häufig erheblich. Die Erkrankung ist gut behandelbar, insbesondere bei frühzeitiger Therapie.
Bipolare Störungen zeichnen sich durch wechselnde Phasen von Hochstimmung (Manie oder Hypomanie) und depressiven Episoden aus. Manische Phasen umfassen erhöhten Rededrang, verminderte Schlafbedürfnisse, gesteigertes Selbstwertgefühl und risikoreiches Verhalten. Depressive Episoden ähneln unipolaren Depressionen. Beginn oft im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter; Behandlung zielt auf Stabilisierung der Stimmung ab.
Die Diagnostik erfolgt klinisch nach Kriterien (DSM-5-TR, ICD-11) und dem Ausschluss organischer Ursachen. Differentialdiagnosen schließen Schilddrüsenerkrankungen, neurologische Erkrankungen, Substanzinduziert Stimmungsstörungen und andere psychische Erkrankungen ein.
Behandlung umfasst Psychotherapie (z. B. kognitive Verhaltenstherapie, interpersonelle Therapie) und medikamentöse Therapie. Depressive Episoden werden häufig mit Antidepressiva behandelt; bei Bipolarität sind Stimmungsstabilisatoren (Lithium, Lamotrigin) und ggf. atypische Antipsychotika zentral. Lebensstilfaktoren wie Schlaf, Bewegung und soziale Unterstützung verbessern den Verlauf. Viele Betroffene benötigen eine langfristige Behandlung, um Rückfälle zu verhindern.
Stimmungsstörungen gehören zu den häufigsten seelischen Erkrankungen weltweit und verursachen erhebliche Beeinträchtigungen der Lebensführung. Die Prävalenz variiert; Depressionen und bipolare Störungen tragen wesentlich zur globalen Krankheitslast bei. Ein frühzeitiger Behandlungszugang verbessert Prognose und Lebensqualität.