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Stimmungsbildung

Stimmungsbildung bezeichnet in der Psychologie die Entstehung längerer, diffuser Gefühlszustände (Stimmungen), die sich aus dem Zusammenspiel biologischer, kognitiver, sozialer und Umweltfaktoren ergibt. Stimmungen halten in der Regel Stunden bis Tage an und unterscheiden sich von akuten Emotionen durch ihre breite, weniger aktuell zielgerichtete Ausrichtung. Biologische Grundlagen umfassen Neurotransmitter- und Hormonsysteme, Schlaf-Wach-Rhythmus, Ernährung, körperliche Gesundheit sowie Entzündungsprozesse. Zentrale Hirnnetzwerke, darunter Amygdala, präfrontaler Kortex und Belohnungssysteme, tragen zur Entstehung und Regulation von Stimmungen bei. Kognitive Prozesse spielen eine zentrale Rolle: Bewertungs- (Appraisal-) Prozesse, Attributionen, Erwartungen und individuelle Persönlichkeitseigenschaften beeinflussen, wie günstig oder ungünstig eine Situation auf eine Person wirkt.

Umwelt- und soziale Faktoren modulieren Stimmungsbildung ebenfalls stark. Tageslicht, Wetter, soziale Interaktionen, Lebensereignisse und kulturelle Normen

Auswirkungen von Stimmungen reichen in Wahrnehmung, Gedächtnis, Urteil und Entscheidungsverhalten. Stimmungskongruente Verarbeitung kann dazu führen, dass

können
Stimmungen
verstärken
oder
abschwächen.
Theoretisch
lassen
sich
Stimmungen
oft
über
Dimensionen
von
Valenz
(Positiv–Negativ)
und
Aktivierung
(Nieder-
bis
Hochaktivierung)
beschreiben;
das
Konzept
des
Core
Affect
bzw.
grundsätzlicher
Affekt
dient
als
Basis.
Stimmungen
unterscheiden
sich
von
akuten
Emotionen
durch
Intensität,
Zielgerichtetheit
und
zeitliche
Stabilität.
positives
oder
negatives
Material
bevorzugt
erinnert
oder
bewertet
wird.
Praktisch
nutzen
Menschen
Stimmungsregulation
und
Bewältigungsstrategien,
um
negative
Stimmungen
zu
beeinflussen.
In
klinischen
Kontexten
können
langanhaltende
negative
Stimmungen
Kernsymptomatiken
von
Störungen
wie
Depression
oder
affektiven
Erkrankungen
darstellen.