Stilüberarbeitung

Stilüberarbeitung ist die Überarbeitung eines Textes mit dem Schwerpunkt auf stilistischer Qualität, nicht auf inhaltlichen Änderungen. Ziel ist eine klare, angemessene und konsistente Ausdrucksweise, die dem Zweck, dem Publikum und der Gattung des Textes entspricht. Wichtige Aspekte sind Wortwahl, Satzbau, Satzlänge, Rhythmus, Tonfall, Kohärenz und Textfluss. Stilüberarbeitung unterscheidet sich vom Korrekturlesen, das Rechtschreibung, Grammatik, Interpunktion und Typografie prüft, sowie von der inhaltlichen Überarbeitung, die Argumentation, Struktur und Sachverhalte prüft.

Vorgehen: In der Regel arbeiten Lektorinnen und Lektoren zusammen mit dem Autor; der Prozess beginnt mit einer Textanalyse und der Identifikation problematischer Stellen. Es folgen Vorschläge zur Umformulierung, Umstrukturierung oder Vereinfachung. Ziel ist eine bessere Leserführung, eine konsistente Stimme und die Anpassung an Zielgruppe und Textsituation. Der Vorgang umfasst oft mehrere Iterationen, Rückmeldungen des Autors und eine kontrollierte Umsetzung, um die inhaltliche Integrität zu wahren.

Typische Techniken sind Aktiv statt Passiv, Kürzen langer Sätze, Reduktion von Pleonasmen und Wiederholungen, klare Referenzen, Varianz der Satzlängen und Terminikonsistenz; bei Bedarf wird der Stil dem Genre angepasst (formell, sachlich, erzählerisch) und der Ton entsprechend reguliert.

Anwendungen finden sich in Journalismus, Unternehmenskommunikation, Wissenschaft, Fach- und Belletristik sowie Übersetzungsarbeiten. Herausforderungen bestehen darin, Autorensprache zu erhalten, Überbearbeitung zu vermeiden und stilistische Entscheidungen transparent zu begründen. Stilleitfäden wie Duden oder branchenspezifische Vorgaben dienen als Orientierung.

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