Steuerprüfungen

Steuerprüfungen sind Prüfungen durch die Steuerbehörden zur Feststellung der Richtigkeit von Steuererklärungen und der Einhaltung steuerlicher Pflichten. Sie betreffen in der Regel Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer sowie weitere Abgaben und können sich auf einzelne Steuerperioden beziehen.

Der Begriff umfasst Außenprüfungen (Betriebsprüfungen vor Ort), schriftliche Prüfungen oder Prüfungen anhand digitaler Unterlagen sowie Sonderprüfungen. In Deutschland bilden Abgabenordnung (AO) und die Vorschriften der jeweiligen Steuerarten die rechtliche Grundlage. Prüfungen erfolgen nach Risikoanalysen oder auf Anordnung der Finanzbehörde und können sowohl zufällig als auch zielgerichtet erfolgen.

Verfahren: Die Behörde informiert über den Prüfungsumfang, fordert Unterlagen an, prüft Buchführung, Belege, elektronische Daten und gegebenenfalls die Lohn- und Gehaltsabrechnungen. In der Betriebsprüfung arbeiten Prüfer oft vor Ort im Unternehmen; das Verfahren endet regelmäßig mit einem Prüfungsbericht und einem Bescheid über festgestellte Abweichungen, Nachzahlungen, Zinsen und ggf. Sanktionen.

Rechte und Pflichten: Steuerpflichtige sind zur Zusammenarbeit verpflichtet, können sich von einem Steuerberater vertreten lassen und haben das Recht auf Akteneinsicht, Anhörung und Rechtsmittel. Gegen einen Prüfungsbescheid kann innerhalb gesetzlicher Fristen Widerspruch eingelegt werden; gegebenenfalls folgt eine Klage vor dem Finanzgericht.

Risikominimierung: Eine ordnungsgemäße Buchführung, vollständige Aufbewahrung von Belegen und gute interne Kontrollen verringern Prüfungsaufwand und das Risiko von Nachzahlungen. In bestimmten Fällen kann eine freiwillige Offenlegung von Unstimmigkeiten zu einer milderen Bewertung führen.