Spätkindalter

Spätkindalter bezeichnet das Fortpflanzungsalter, in dem eine Geburt in einem fortgeschrittenen Alter erfolgt. In der Regel wird dies als Geburt eines Kindes bei einer Frau im Alter von 35 Jahren oder älter definiert; teilweise wird auch 40 Jahre oder älter verwendet. Der Begriff wird in Medizin, Demografie und Sozialwissenschaften genutzt, um eine Altersgruppe mit spezifischen gesundheitlichen Risiken zu kennzeichnen.

Ursachen und Trends: In vielen Ländern steigt das durchschnittliche Geburtsalter. Gründe sind längere Bildungsphasen, berufliche Planung, veränderte Familienvorstellungen und der Zugang zu reproduktiven Technologien. Dadurch nehmen Geburten von Frauen im Spätkindalter zu.

Medizinische Risiken: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für chromosomale Auffälligkeiten (z. B. Trisomie 21), Fehlgeburten, Gestationsdiabetes und Präeklampsie. Auch Placenta-Probleme sowie Früh- oder Spätgeburten treten häufiger auf. Das Risiko einer Sectio caesarea ist erhöht. Risiken für das Neugeborene, wie niedriges Geburtsgewicht oder eine Aufnahme im Neonatalbereich, sind ebenfalls relevant. Paternalisches Alter kann ebenfalls Einfluss haben, ist aber weniger eindeutig belegt.

Versorgung und Beratung: Eine enge pränatale Betreuung, genetische Beratung und gezielte Screenings (z. B. nicht-invasive Pränataltests, Ultraschalluntersuchungen) helfen, Risiken zu erkennen. Bei Kinderwunsch kommen oft reproduktionsmedizinische Optionen in Betracht. Entscheidungen werden individuell getroffen, wobei Chancen und Risiken verständlich erläutert werden. Insgesamt spiegelt Spätkindalter eine demografische Entwicklung wider, die eine spezialisierte medizinische Versorgung erfordert.