Spinnprozessen

Spinnprozesse beziehen sich auf Verfahren zur Herstellung von Fasern oder Filamenten, bei denen Polymere in Form einer Schmelze oder einer Lösung durch eine Düse, das Spinneret, gepresst und anschließend festgelegt werden. Die ausgeführten Stränge erstarren durch Abkühlung, Verdunstung des Lösungsmittels oder Koagulation und werden zu kontinuierlichen Fasern, die aufgewickelt werden. Spinnprozesse finden breite Anwendung in der Textil-, Kunststoff- und Filtrationsindustrie sowie in der Herstellung technischer Fasern und Membranen.

Die wichtigsten Spinnprozesse unterscheiden sich durch das Medium, in dem die Faser gebildet wird: Meltspinnen verwendet eine Schmelze des Polymers, die durch das Spinneret gepresst wird; Trockenspinnen (Dry Spinning) nutzt eine Polymerlösung, deren Lösungsmittel während der Extrusion verdampft; Nassspinnen (Wet Spinning) führt die Lösung in ein koagulierendes Bad, in dem die Faser ausfällt; Elektrospinnen verwendet ein elektrisches Feld, um feine Fasern aus Lösung oder Schmelze zu ziehen, oft für Nanofasern.

Typische Schritte umfassen die Vorbereitung der Polymerlösung oder Schmelze, Filtration, Extrusion durch das Spinneret, Festlegung der Fasern durch Abkühlung, Verdunstung oder Koagulation, Orientierung durch Nachziehen und schließlich Aufnehmen der Fasern auf Spulen. Verwendete Materialien reichen von synthetischen Polymeren wie Polypropylen, Polyester und Polyamid bis zu natürlichen oder biobasierten Polymeren wie Zelluloseacetat oder Proteinen, abhängig von der Endanwendung.

Spinnprozesse ermöglichen die Herstellung von Textilfasern, technischen Fasern, Membranen und Verbundwerkstoffen. Wichtige Parameter sind Spinnrate, Zugspannung, Temperatur sowie die Art des Lösungsmittels oder Koagulationsbades. Umwelt- und Sicherheitsaspekte betreffen den Umgang mit Lösungsmitteln, Emissionen und das Recycling der Endprodukte.