Sollzeit

Sollzeit, auch Sollarbeitszeit oder Sollstunden genannt, bezeichnet im Arbeitsleben die vertraglich oder organisatorisch festgelegte Anzahl von Arbeitsstunden, die in einem bestimmten Zeitraum geleistet werden soll. Typische Bezugszeiträume sind der Arbeitstag, die Arbeitswoche oder der Kalendermonat. Die Sollzeit dient als Orientierungsgrundlage für Bezahlung, Abwesenheiten und Zeiterfassung und bildet den Benchmark für den Vergleich mit der tatsächlich geleisteten Zeit (Istzeit).

Die Sollzeit ergibt sich aus Vertrag, Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung. Sie kann fest sein, zum Beispiel 8 Stunden pro Werktag oder 40 Stunden pro Woche, oder über längere Zeiträume gemittelt werden. In Schichtbetrieben kann es abweichende Sollzeiten je Schicht geben. In vielen Systemen wird die Sollzeit auch als durchschnittliche Wochen- oder Monatsarbeitszeit angegeben, um schwankende Arbeitspläne auszugleichen.

Relation zu Istzeit: Istzeit ist die tatsächlich geleistete Arbeitszeit. Über- oder Unterstunden entstehen, wenn die Istzeit von der Sollzeit abweicht. Häufig werden Soll-Ist-Vergleiche verwendet, um Arbeitsleistung, Vergütung oder Freizeitausgleich zu steuern. Sollzeitkonten speichern Zeitguthaben oder -defizite, die später durch Freizeitausgleich oder Auszahlung ausgeglichen werden können.

Im praktischen Einsatz dient die Sollzeit der Planung, Abrechnung und Personaleinsatzsteuerung. Rechtsrahmen und betriebliche Richtlinien legen fest, wie Sollzeit berechnet, dokumentiert und mit Pausen, Urlaub oder Krankheitszeiten verrechnet wird. In deutschsprachigen Ländern ist Sollzeit damit eine zentrale Größe im Zeiterfassungs- und Personalmanagement.