Solarkarten

Solarkarten sind Geodatenprodukte, die das solarertrags- oder solarpotenzial eines geografischen Raums visualisieren. Sie dienen der Planung, Bewertung und Vermarktung von Solarenergieprojekten. Typen umfassen Karten der globalen horizontalen Einstrahlung (GHI), der solaren Einstrahlung auf ebene Flächen (POA), sowie spezialisierte Karten zum Dach- oder Fassadenpotenzial und zur Verschattung durch Gelände oder Bebauung.

Die Erstellung basiert auf meteorologischen Messdaten, Satellitenbeobachtungen, digitalen Höhenmodellen und Simulationsmodellen wie PVGIS oder vergleichbaren Tools. Karten können zeitlich (stündlich, täglich, saisonal) und räumlich (einige Meter bis Kilometer) differenziert sein. In Städten werden oft 3D-Stadtmodelle verwendet, um Verschattung zu berücksichtigen.

Anwendungsbereiche umfassen die frühzeitige Standortbewertung für PV-Anlagen, Wirtschaftlichkeits- und Renditerechnungen, Bau- und Stadtplanung sowie Förder- oder Netzzugangsentscheidungen. Immobilienbewertung, Contracting und Marketing nutzen Solarkarten, um Investoren oder Eigentümer zu informieren.

Limitierungen umfassen Unsicherheiten in den Eingabedaten, zeitliche Variabilität des Sonnenlichts, Schatteneffekte durch neue Bebauung sowie Auflösungs- und Modellunsicherheiten. Regionale Abdeckung und Aktualität sind ebenfalls relevant; regelmäßige Aktualisierung ist üblich.

Solarkarten werden von Energieagenturen, Kommunen, Forschungsinstituten und Unternehmen erstellt. In Deutschland und der EU sind Solarkataster verbreitet, oft als öffentliche Kartenportale zugänglich.