Servicekonto

Ein Servicekonto ist ein spezielles Benutzerkonto, das von Softwareanwendungen, Diensten oder Systemprozessen genutzt wird, um auf Ressourcen zuzugreifen und Aufgaben auszuführen. Es dient der automatisierten Interaktion mit Systemen und Diensten, ohne dass menschliche Benutzer sich anmelden müssen. Durch die Trennung von Service- und Benutzeranmeldungen wird die Sicherheit erhöht und die Nachverfolgbarkeit von Aktionen verbessert.

Typen und Einsatzbereiche

In Windows-Umgebungen kommen oft verwaltete Dienstkonten (Managed Service Accounts, MSA) und Gruppen verwaltete Dienstkonten (gMSA) zum Einsatz, die Passwörter automatisch verwalten. Linux- und Unix-Systeme verwenden in der Regel systemweite Konten mit eingeschränkten Rechten, die für Hintergrunddienste oder Cron-Aufträge vorgesehen sind. In Cloud-Umgebungen gehören Service Accounts, Service Principals oder Managed Identities zu den gängigen Konzepten: z. B. AWS IAM-Rollen, Azure Managed Identities oder Google Cloud Service Accounts. In Kubernetes fungiert ein ServiceAccount als Identität für Pods zur Authentisierung gegenüber dem API-Server.

Management und Best Practices

Servicekonten sollten eindeutig einem Dienst zugeordnet und regelmäßig gewartet werden. Wesentliche Prinzipien sind das Prinzip der geringsten Privilegien, die getrennte Verwaltung pro Dienst, automatische Geheimnisverwaltung (Passwörter, Schlüssel, Zertifikate) sowie regelmäßige Rotation und Deaktivierung von nicht mehr benötigten Konten. Interaktive Anmeldung sollte nach Möglichkeit deaktiviert sein. Geheimnisse sollten sicher gespeichert, zugänglich kontrolliert und der Zugriff auditierbar gemacht werden.

Sicherheit und Governance

Eine sorgfältige Lebenszyklusverwaltung von Servicekonten, frühzeitige Entbindung von Berechtigungen bei Deprovisionierung und kontinuierliche Überwachung von Zugriffen tragen maßgeblich zur Sicherheit von IT-Infrastrukturen bei. Sie ermöglichen klare Verantwortlichkeiten und minimieren das Risiko unautorisierter Ressourcenverwendung.