Sekundärmethoden

Sekundärmethoden bezeichnet in der Forschung solche Methoden, die ergänzend zu primären Erhebungs- oder Experimentmethoden eingesetzt werden. Sie arbeiten mit vorhandenen Daten, Dokumenten oder Quellen und dienen der Erweiterung, Validierung oder Kontextualisierung von Befunden, statt neue Daten zu erheben.

Zu den gängigen Sekundärmethoden gehören Literatur- und Dokumentenanalysen, systematische Übersichtsarbeiten einschließlich Meta-Analysen, Archivforschung, die Sekundärdatenanalyse und Inhalts- oder Diskursanalysen aus bestehenden Medien, Berichten oder Datenbanken. Je nach Fachgebiet werden Sekundärdaten aus amtlichen Statistiken, Forschungsdatenzentren oder Organisationen herangezogen.

Der Einsatz von Sekundärmethoden ist sinnvoll, wenn Primärerhebungen aus Zeit- oder Kostengründen nicht möglich sind, ethische Beschränkungen bestehen oder eine triangulative Validierung angestrebt wird. Sie ermöglichen längere Zeitreihen, größere Stichproben oder den Vergleich verschiedener Kontexten, setzen jedoch voraus, dass die Quellen geeignet, transparent dokumentiert und kritisch bewertet werden.

Zu Qualitäts- und Validitätskriterien gehören die Nachvollziehbarkeit der Quellen, klare Kriterien für die Quellenauswahl, offene Dokumentation der Datengewinnung und -aufbereitung, Beachtung von Urheberrechten sowie eine kritische Beurteilung von Datenqualität, Timeliness und Relevanz für die Forschungsfrage. Sekundärmethoden ergänzen primäre Ansätze, ersetzen sie jedoch nicht notwendigerweise.

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