Schutzkonzeption

Schutzkonzeption bezeichnet in Deutschland ein strukturiertes Schutz- und Präventionskonzept in Organisationen, das darauf abzielt, Kinder, Jugendliche und andere schutzbedürftige Personen vor Misshandlung, Vernachlässigung, sexualisierter Gewalt, Diskriminierung und anderen Gefährdungen zu schützen. Es definiert Ziele, Verantwortlichkeiten, Abläufe und Maßnahmen zu Prävention, Erkennung, Meldung und Reaktion.

Wichtige Bausteine sind Risikobewertung, präventive Maßnahmen wie Verhaltenskodizes, Fortbildungen, Supervision, Raum- und Aufsichtskonzepte, sowie eine sichere und kindgerechte Umgebung, auch im digitalen Raum. Weitere Elemente betreffen den Umgang mit Grenzverletzungen, klare Meldewege, Ansprechpersonen, Dokumentations- und Nachsorgeprozesse sowie die Zusammenarbeit mit Jugendamt, Polizei und anderen Stellen.

Partizipation ist ein zentraler Bestandteil: betroffene Kinder und Jugendliche, Eltern sowie Mitarbeitende sollen einbezogen werden; Transparenz und Mitbestimmung sollen gewährleistet sein. Die Entwicklung und Umsetzung eines Schutzkonzepts erfolgen bedarfsgerecht, häufig in einem iterativen Prozess mit regelmäßigen Überprüfungen und Anpassungen.

Rechtlich verankert ist das Schutzkonzept vor allem durch das SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) sowie landesspezifische Vorschriften; in vielen Einrichtungen wird ein Schutzkonzept gefordert oder empfohlen. Anwendungsbereiche finden sich in Kitas, Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Wohngruppen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe, Kliniken und betreuten Wohnformen. Zu den Anforderungen gehören Datenschutz, Vertraulichkeit, Ausbildung sowie regelmäßige Evaluierung und Aktualisierung des Konzepts.