Schnittpfade

Schnittpfade sind geplante Werkzeugwege, die den Verlauf der Schnittbewegungen eines Werkzeugs beim Fertigen eines Bauteils festlegen. Sie beschreiben, wie Material in Abhängigkeit von Geometrie, Werkzeug und Maschine schichtweise abgetragen wird, um das gewünschte Endformat zu erreichen. In der Praxis spielen sie eine zentrale Rolle in computergestützten Fertigungsprozessen (CAM) und CNC-Steuerungen.

In CAM-Systemen werden aus einem digitalen Bauteil- oder Mustermodell Werkzeugwege erzeugt. Dabei kommt es auf die Achsenkonfiguration der Maschine an (3-, 4- oder 5-achsig), auf Schnittebenen, Vorschub, Umdrehungen, Schnitttiefen sowie auf die Art der Bearbeitung (Kontur, Nut, Tasche, Fräsen, 3D-Toolpaths). Typische Strategien umfassen Konturpfade, Taschenpfade, Parallel- oder Zickzackpfade sowie 3D-Toolpaths für komplexe Oberflächen. Unterschiede bestehen zwischen Roh- und Endbearbeitung (roughing vs. finishing).

Der Prozess umfasst mehrere Schritte: Import des CAD-Modells, Definition des Materials und des Rohteils, Auswahl geeigneter Bearbeitungsoperationen, Simulation der Bewegung zur Kollisionsprüfung und Spannungs-/Kollisionserkennung, sowie die Postprozessierung zur Generierung des maschinenlesbaren Codes (z. B. G-Code). Ziel ist eine effiziente Materialabtragung mit ausreichender Oberflächengüte, Maßhaltigkeit und Sicherheitsabstand.

Anwendungen finden sich vor allem im CNC-Fräsen, Router- oder Fräszentren, Laser-, Wasserstrahl- und Plasmaschnitt. Relevante Aspekte sind Werkzeugauswahl, Kühlung, Verschleiß, Schnittgeschwindigkeit, Vorschub und die Optimierung des Materialflusses, um Wirtschaftlichkeit und Qualität zu maximieren.

Siehe auch: CAM-Software, G-Code, CNC-Fräsen, Postprozessor, Werkzeugpfad-Optimierung.