Schneidekanten

Schneidekanten bezeichnet in der Technik die scharfe Kante eines Schneidwerkzeugs, an der Materialabtrennung stattfindet. Sie entsteht dort, wo die Schneide die benachbarten Oberflächen des Werkzeugs oder des Werkstücks berührt, und kann als ganze Kante oder als Spitze auftreten. Schneidekanten finden sich in Messern, Schabern, Fräsern, Bohrern, Skalpellklingen und vielen anderen Werkzeugen sowie in der Schneidtechnik insgesamt.

Die Leistungsfähigkeit einer Schneide hängt maßgeblich von ihrer Geometrie ab. Zentrale Größen sind der Kantenschliff bzw. die Kantenschärfe, der Kant radius (Kantenradius), der Schleifwinkel (Rake) und der Freistellung (Clearance). Ein feiner Kantenschliff ergibt eine schärfere Kante, ist jedoch anfälliger für Absplitterungen; ein größerer Radius erhöht die Haltbarkeit, verringert aber die Schnitteffizienz. Mikrostrukturen wie mikrogezahnte Kanten oder honierte, glatte Kanten beeinflussen das Schneidverhalten je nach Material.

Herstellung und Wartung erfolgen durch Mahlen, Schleifen, Honen und gegebenenfalls Nachschärfen oder Neugrundieren. Verschleiß, Mikrobrüche oder Verunreinigungen führen zu einer Verschlechterung der Kantenschärfe und der Schnittqualität; regelmäßige Pflege sichert Leistungsfähigkeit und Werkzeugstandzeit.

Anwendungen reichen von der Metallbearbeitung über Holz, Kunststoff und Lebensmittel bis hin zu chirurgischen Instrumenten. In vielen Bereichen kommen zusätzlich Beschichtungen zum Einsatz, um Verschleiß- und Korrosionsschutz zu verbessern und die Standzeit der Schneidekante zu erhöhen.