Schlucktechnik

Schlucktechnik bezeichnet eine Gruppe medizinischer und therapeutischer Maßnahmen zur Beurteilung und Behandlung von Dysphagie, also Schluckstörungen. Ziel ist es, Sicherheit und Effizienz des Schluckens zu verbessern, das Risiko von Aspiration zu senken und die Ernährung zu sichern. Häufige Anwendungsgebiete sind Schlaganfall, neurodegenerative Erkrankungen, Tumoren der Mund- und Rachenregion, postoperative Schluckstörungen sowie altersbedingte Veränderungen.

Die Diagnostik erfolgt durch Anamnese und klinische Schluckuntersuchung; zur Beurteilung werden instrumentelle Verfahren eingesetzt, wie die flexible endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES) und die videofluoroskopische Schluckuntersuchung (VFSS). Diese Verfahren zeigen, welche Konsistenzen sicher geschluckt werden können und wo Potenzial für Aspiration besteht.

Die Schlucktherapie gliedert sich in kompensatorische Strategien, rehabilitative Übungen und diätetische Anpassungen. Kompensatorische Techniken umfassen veränderte Schluckabläufe und Körperhaltungen, z. B. Kinn-Tuck-Technik, Kopfneigung nach vorn, Kopf- oder Seitenrotation, sowie supraglottische Schlucktechniken und den Anstrengungsschluck. Rehabilitative Übungen zielen auf die Stärkung der Schluckmuskulatur, etwa Mendelsohn-Maneuver und Shaker-Übung, um Hebe- und Schließvermögen von Kehle und Kehlkopf zu verbessern. Ernährungsmanagement umfasst die Anpassung der Konsistenzen (fein püriert, püriert, leicht zerfließend) und ggf. dickere Flüssigkeiten, um das Schlucken sicherer zu gestalten. Alle Maßnahmen erfolgen unter Anleitung einer ausgebildeten Logopädin bzw. eines Logopäden und werden individuell angepasst.

Ziel ist die Erhaltung der Nahrungszufuhr, die Vermeidung von Komplikationen wie Pneumonien und eine bessere Lebensqualität. Die Wirksamkeit variiert je nach Grunddiagnose, Stadium und Therapietreue; regelmäßige Reevaluation ist integraler Bestandteil der Behandlung.