Schlichtungs

Schlichtung bezeichnet ein Verfahren der Streitbeilegung, bei dem eine unparteiische dritte Person, der Schlichter, die Parteien durch Gespräch, Vermittlung und Strukturierung von Verhandlungen unterstützt, um ohne gerichtliches Verfahren zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen. Im Gegensatz zu einer gerichtlichen Entscheidung erfolgt der Ausgang in der Regel auf freiwilliger Basis, basierend auf der Bereitschaft der Parteien, sich auf Kompromisse einzulassen. Schlichtung kann in verschiedenen Rechtsbereichen vorkommen und sowohl freiwillig als auch verfahrensrechtlich vorgeschrieben sein.

Zu den gängigen Formen zählen die informelle Vermittlung durch einen Schlichter, organisierte Schlichtungsverfahren vor Gericht oder bei Schlichtungsstellen sowie branchenspezifische Schlichtungen im Verbraucher-, Arbeits- oder Mietrecht. Ein Schlichter arbeitet meist vertraulich, neutral und unabhängig; er moderiert Gespräche, hilft bei der Identifikation von Interessen und formuliert gegebenenfalls Lösungsvorschläge oder einen schriftlichen Schlichtungsvertrag.

Der Ablauf variiert je nach Kontext, umfasst jedoch typischerweise Informationsaustausch, moderierte Verhandlungstermine, zeitweise getrennte Gespräche sowie die Erarbeitung eines möglichen Kompromisses. Rechtlich bedeutet eine Schlichtung in der Regel, dass die Parteien eine Vereinbarung treffen; in manchen Fällen kann das Ergebnis rechtsverbindlich sein, wenn es in einen Vertrag übernommen oder durch gesetzliche Vorgaben gestärkt wird. In Deutschland existieren spezialisierte Schlichtungsstellen, etwa im Verbraucherrecht, und Schlichtung wird genutzt, um Kosten zu senken, Konflikte früh zu lösen und Beziehungen zu erhalten.

Schlichtung unterscheidet sich von Mediation, die typischerweise auf freiwilliger Einigung basiert, und von Schiedsverfahren, dessen Entscheidungen bindend sind.