Schlafstudien

Schlafstudien sind diagnostische Untersuchungen, die während des Schlafs physiologische Signale überwachen, um Schlafarchitektur, Schlafverhalten und mögliche Schlafstörungen zu bewerten. Sie können in Schlaflabors als Polysomnographie (PSG) durchgeführt werden oder als häusliche Untersuchungen (HSAT) bzw. mit Aktigraphie erfolgen. Ziel ist die Abklärung von Problemen wie Atmungsstörungen, Tagesschläfrigkeit, Bewegungsstörungen und chronischen circadianen Rhythmusstörungen.

Die In-Lab-Polysomnographie erfasst typischerweise EEG, Augenbewegungen (EOG) und Muskeltonus des Kinns (EMG) sowie zusätzliche Größen wie Herzfrequenz, EKG, Luftstrom, Atemanstrengung, Blutsauerstoffsättigung, Schnarchen und Position. Die Messung wird über eine Nacht hinweg aufgezeichnet und die Daten werden nach standardisierten Kriterien in Schlafstadien eingeteilt: Wach, N1, N2, N3 (tiefer Schlaf) und REM-Schlaf. Aus der Aufzeichnung ergeben sich Kennzahlen wie der Apnoe-Hypopnoen-Index (AHI), Schlafdauer, Schlaflatenz, REM-Latenz, Schlafqualität und der Arousal-Index.

Zusätzliche Tests umfassen der Multiple Sleep Latency Test (MSLT) zur Beurteilung der Tagesschläfrigkeit und Narcolepsie; er besteht aus mehreren Schlafgelegenheiten über den Tag und misst die durchschnittliche Einschlaflatenz sowie die Anzahl REM-Episoden; der Maintenance of Wakefulness Test (MWT) bewertet die Fähigkeit, wach zu bleiben und wird häufig zur Begutachtung von Therapien oder sicherheitsrelevanten Tätigkeiten genutzt. Häusliche Schlafapnoe-Tests (HSAT) verwenden vereinfachte Sensorik und eignen sich für ausgewählte Patienten mit Verdacht auf moderate bis schwere Obstruktionsapnoe.

Aktigraphie ist eine weitere Methode, bei der ein armbandähnlicher Sensor Bewegungen über Wochen erfasst, um Schlafmuster, Schlaf-Wach-Rhythmus und circadiane Eigenschaften zu schätzen. Schlafstudien liefern wichtige Informationen für Diagnostik, Behandlungsplanung, Verlaufskontrollen und Forschungen im Bereich Schlaf-Wach-Kontrolle.