Schirmdach

Schirmdach, auch umbrella roof genannt, bezeichnet eine Dachform, bei der eine breite Dachfläche wie ein Schirm von einer äußeren Tragkonstruktion getragen wird. Die Innenfläche bleibt weitgehend frei von tragenden Stützen, was einen großzügigen, offenen Raum darunter ermöglicht. Der Name leitet sich von der formspezifischen Ähnlichkeit mit einem aufgespannten Regenschirm ab.

Die Last des Daches wird üblicherweise über ein außen liegendes Tragwerk transferiert: ein ringförmiger Träger, eine Stützenring oder Streben- bzw. Seilkonstruktion, die das Zentrum der Fläche freihalten. Die Form kann flach oder leicht gewölbt sein. Durch diese Tragsysteme entsteht eine breite Überdachung, die den Innenraum licht und flexibel gestaltet.

Baustoffe reichen von Stahl und Stahlbeton über Glas bis zu Verbundwerkstoffen; durchgehende Oberflächen aus Aluminium oder Kunststoff verbessern Witterungsbeständigkeit. Tragwerk wird oft sichtbar oder als zurückhaltendes Hintergrundelement in das architektonische Gesamtkonzept integriert. Große, gläserne Elemente oder transluzente Dächer sind gängige Varianten, die Natürliches Licht ermöglichen.

Anwendungsbereiche umfassen öffentliche Infrastruktur wie Bahnhöfe, Bussteige, Markthallen, Sportstätten und Freiflächenpavillons; auch Eingangsüberdachungen von Gebäuden setzen Schirmdächer ein, um Schutz bei geringem Platzbedarf zu bieten. Die Form vermittelt oft eine moderne, leichtere Ästhetik und erlaubt großzügige Innenräume bei wechselnden Nutzungen.

Historisch entstanden Schirmdächer im Sinn moderner Leichtbauarchitektur, um große, überdachte Räume ohne innere Stützen zu schaffen. Sie finden sich weltweit in verschiedenen Ausprägungen und wurden in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern für öffentliche Bauten genutzt, insbesondere in Pavillons und Verkehrsstrukturen.

Siehe auch Pavillon, Überdachung, Dachkonstruktion.