Rückenhaltung

Rückenhaltung bezeichnet die Lage und Ausrichtung von Wirbelsäule, Becken, Rumpf und Kopf in verschiedenen Körperhaltungen wie Sitzen, Stehen oder Bewegen. Eine gute Rückenhaltung entspricht einer möglichst neutralen Wirbelsäulenachse, die die natürlichen Krümmungen bewahrt und den Körper ausgewogen ausrichtet.

Eine neutrale Haltung zeichnet sich durch einen aufrechten, entspannten Oberkörper aus: Kopf über den Schultern, Schultern leicht zurück, Brustkorb offen, Bauch leicht stabilisiert, Becken in einer neutralen Position, Knie leicht gebeugt und Füße fest auf dem Boden. Die Wirbelsäule bleibt in ihren natürlichen Krümmungen, sodass Belastungen gleichmäßig verteilt werden.

Schlechte Haltungen sind häufig: Rundrücken (übermäßige Thoraxkyphose) mit nach vorn geneigtem Oberkörper, Hohlkreuz (Hyperlordose) mit vermehrter Lendenlordose, Schultern, die nach vorn fallen, oder ein dauerhaft verkrampfter Nacken. Langfristig können solche Haltungen zu Rücken- und Nackenbeschwerden, Muskelverspannungen, Migräne oder eingeschränkter Atmung beitragen.

Ursachen und Risikofaktoren umfassen Bewegungsmangel, Muskelungleichgewichte, falsche Arbeitsbedingungen, langes Sitzen, einseitige Belastungen, sowie das Tragen schwerer Lasten einseitig. Auch Alterungsprozesse können Einfluss haben.

Maßnahmen zur Verbesserung umfassen eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, regelmäßige Pausen und Positionswechsel, gezieltes Training der Rumpfmuskulatur (Core-Training), Dehnungsübungen sowie Bewusstseinsübungen zur Haltung. Alltags- und Arbeitsplatzroutinen sollten regelmäßige Bewegung, aufrechte Sitzhaltung und das Verteilen von Belastungen berücksichtigen.

Schlaf- und Ruhemuster beeinflussen die Rückenhaltung ebenfalls: Seitenlage mit einem Kissen zwischen den Knien oder Rückenlage mit einer flachen, unterstützenden Matratze unterstützen eine schonende Ausrichtung.