Rotationsmodell

Rotationsmodell ist ein im Personalmanagement verwendeter Begriff für ein strukturiertes Programm, bei dem Mitarbeitende zeitweise in verschiedene Aufgaben, Abteilungen oder Standorte wechseln. Ziel ist es, Fach- und Führungskompetenzen zu erweitern, betriebsweite Zusammenhänge besser zu verstehen und eine nachhaltige Nachfolge zu fördern.

Umsetzung: Rotationen sind meist Teil eines Talent- oder Leadership-Development-Programms. Sie laufen über einen festgelegten Zeitraum (typisch mehrere Monate bis zu einem Jahr oder länger) und gehen Lernziele, Mentoring sowie regelmäßiges Feedback ein. Die Auswahl erfolgt anhand von Leistung, Potenzial und Entwicklungsbedarf; Programme können national oder international angelegt sein und organisatorisch gut abgestimmt werden.

Nutzen und Herausforderungen: Vorteile liegen in breiterem Skillset, besserer Wissensweitergabe, höherer Flexibilität, effektiverer Nachfolgeplanung und stärkerer Mitarbeiterbindung. Risiken umfassen kurzfristige Produktivitätsverluste, komplexe Planung, Kosten, Gefahr flacher Tiefe in einer Rolle und mögliche Widerstände. Erfolg hängt von klaren Zielen, Sponsoring durch die Führungsebene und einer systematischen Evaluation ab.

Varianten und Beispiele: Varianten umfassen abteilungsübergreifende Rotation, funktionsübergreifende Projekte, internationale Secondments oder Rotation an Kundenstandorte. Beispiele: In der Produktion rotieren Techniker durch Instandhaltung, Qualität und Fertigung; in Krankenhäusern wechseln Pflegeteams zwischen Abteilungen; Beratungsfirmen verteilen Berater über verschiedene Branchen-Teams.

Evaluation und Bezug: Wirkungsgrad wird gemessen an Kompetenzerwerb, Leistung, Fluktuation und Zeit bis zur Besetzung von Schlüsselpositionen. Verwandte Konzepte sind Job Rotation, Cross-Training, Talentmanagement und Nachfolgeplanung.