Rolleninhaber

Rolleninhaber bezeichnet in Organisationen eine natürliche oder juristische Person, der eine definierte Rolle zugewiesen ist. Die Rolle legt die zu erfüllenden Aufgaben, Verantwortlichkeiten und typischerweise auch die Befugnisse fest, die die Person ausübt. Rolleninhaber unterscheiden sich von Personen, die lediglich eine Funktion ausüben, indem ihnen formell eine Zuständigkeit übertragen wird und sie für deren ordnungsgemäße Ausführung rechenschaftspflichtig sind.

In verschiedenen Kontexten wird der Begriff unterschiedlich verwendet. In der Unternehmensorganisation dient ein Rolleninhaber oft als Ansprechpartner für bestimmte Prozesse oder Entscheidungen. In der Informationstechnik spielt der Begriff insbesondere in der rollenbasierten Zugriffskontrolle (RBAC) eine zentrale Rolle: Ein Benutzer, der eine Rolle innehat, erhält die Rechte, die dieser Rolle zugeordnet sind. Die Zuordnung von Rollen ermöglicht eine übersichtliche Verwaltung von Berechtigungen und Verantwortlichkeiten.

Verantwortlichkeiten von Rolleninhabern umfassen typischerweise die ordnungsgemäße Umsetzung der ihnen übertragenen Aufgaben, die Einhaltung von Richtlinien und die Rechenschaftspflicht gegenüber Vorgesetzten oder Governance-Gremien. Im Kontext der IT-Sicherheit ist es wichtig, dass Rollen regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um Missbrauch zu verhindern und das Prinzip der geringsten Privilegien zu wahren. Zudem sollten Trennung von Pflichten (SoD) und klare Eskalationswege berücksichtigt werden.

Best Practices umfassen klare Rollendefinitionen, formale Genehmigungsprozesse für Zuweisungen, regelmäßige Reviews, Protokollierung von Zugriffen und Schulungen der Rolleninhaber. Typische Beispiele sind IT-Rollen wie System- oder Datenbankadministrator sowie fachliche Rollen wie Compliance-Beauftragter oder Kreditleiter.

Siehe auch: RBAC, Rolle, Zugriffskontrolle, Governance, Risiko und Compliance, SoD.