Rohstoffverknappung

Rohstoffverknappung bezeichnet den Zustand, in dem die Verfügbarkeit von Rohstoffen aufgrund zunehmender Nachfrage, begrenzter Vorräte oder geopolitischer Faktoren nicht mehr ausreicht, um die wirtschaftliche Aktivität zuverlässig zu unterstützen. Sie kann sich in steigenden Preisen, Versorgungsunterbrechungen oder einer erhöhten Abhängigkeit von Importen zeigen. Die Verknappung ist oft relativ: Ressourcen sind global vorhanden, aber ungleich verteilt, politisch kontrolliert oder schwer abzubauen.

Wesentliche Treiber sind steigender globaler Bedarf, begrenzte Reserven, wirtschaftliche Substitution, niedrige Recyclingquoten und politische Spannungen oder Handelshemmnisse. Indikatoren sind das Reserve-to-Production-Verhältnis, Preisschwankungen, Versorgungsabhängigkeiten und die Verfügbarkeit von Alternativmaterialien. Kritische Rohstoffe wie Seltene Erden, Kobalt, Lithium oder bestimmte Metalle stehen im Fokus von Politik und Industrie, da sie Schlüsselindustrien beeinflussen.

Auswirkungen betreffen Preise, Investitionsentscheidungen und die industrielle Versorgungssicherheit. Unternehmen reagieren mit Effizienzsteigerungen, verstärktem Recycling, Entwicklung alternativer Materialien sowie Diversifikation von Lieferketten und strategischen Vorräten. Staatliche Maßnahmen umfassen Exportregelungen, Rohstoffpartnerschaften, Förderprogramme zur Ressourcenschließung und Mineralstoffforschung. Ziel ist eine robuste Versorgungssicherheit, geringere Abhängigkeiten von einzelnen Regionen und eine Reduzierung wirtschaftlicher Anfälligkeiten gegenüber geopolitischen Schocks.