Risikodarstellung

Risikodarstellung ist die Darstellung von Risiken in Risikoanalysen, Berichten und Entscheidungsprozessen. Sie umfasst grafische, tabellarische und narrative Formate, mit dem Ziel, Wahrscheinlichkeiten, Auswirkungen und Unsicherheiten verständlich zu machen, Unterschiede zwischen Teilrisiken sichtbar zu machen und Prioritäten zu setzen.

Typische Formate sind Risikomatrizen oder Heatmaps (Skala von gering bis hoch), Risikodashboards, Bow-Tie-Diagramme, FMEA-Risikolisten (Failure Modes and Effects Analysis) sowie probabilistische Diagramme wie Verteilungsfunktionen oder Verlustverteilungen. Beide Ansätze werden genutzt: qualitative Rating-Skalen, Rankings und Ampelsysteme sowie quantitative Modelle mit Erwartungswert, Varianz oder Value-at-R Risk (VaR).

Anwendungsfelder umfassen Unternehmensführung, Projekt- und Portfoliomanagement, Compliance, IT-Sicherheit, Umwelt- und Gesundheitsrisiken sowie Finanzrisiken. Eine gute Risikodarstellung unterstützt Entscheidungen, Kommunikation gegenüber Stakeholdern und die Festlegung von Maßnahmen, Grenzwerten und Prioritäten.

Herausforderungen sind Subjektivität, Verzerrungen bei Bewertungen, Datenqualität, Aggregation von Teilrisiken und die richtige Balance zwischen Detailtiefe und Übersichtlichkeit. Ungewissheiten sollten sichtbar gemacht werden, zum Beispiel durch Konfidenzintervalle oder Sensitivitätsanalysen.

Risikodarstellung ist ein Bestandteil der Risikobewertung nach internationalen Normen wie ISO 31000 und ISO 31010 und wird in regulatorischen Rahmen oft durch Berichte und Dashboards festgehalten. Ziel ist eine konsistente, nachvollziehbare Kommunikation von Risiken und deren Beantwortung.