Teilrisiken

Teilrisiken sind einzelne, abgrenzbare Komponenten eines größeren Risikoumfangs. Sie dienen der Zerlegung eines Gesamtrisikos in überschaubare Teilaspekte, um Ursachen besser zu verstehen, Wahrscheinlichkeiten und Auswirkungen zu schätzen und gezielte Gegenmaßnahmen zu planen. Durch die Aufteilung lässt sich das Risikoprofil eines Projekts, einer Organisation oder eines Portfolios transparenter machen.

Typische Teilrisiken entstehen in verschiedenen Dimensionen. Kategorien umfassen operative Teilrisiken, finanzielle Teilrisiken, regulatorische Teilrisiken, technische Teilrisiken sowie Markt- oder Kreditrisiken. In projektspezifischen Kontexten spricht man von zeitlichen Verzögerungen, Kostenüberschreitungen oder Lieferantenrisiken als Teilrisiken. Die konkrete Gliederung richtet sich nach der verwendeten Risikomanagement-Methode.

Jedes Teilrisiko wird separat bewertet, meist durch die Bestimmung von Eintrittswahrscheinlichkeit und potenziellem Schaden. Die Gesamtschau erfolgt über eine Aggregation, wobei Abhängigkeiten zwischen Teilrisiken zu berücksichtigen sind. Eine einfache Summierung kann zu Verzerrungen führen, daher werden oft Methoden der Risikokorrelation oder Worst-Case-Ansätze verwendet.

Im Managementprozess werden Teilrisiken identifiziert, Eigentümer zugewiesen, Gegenmaßnahmen definiert und Indikatoren zur Früherkennung festgelegt. Teilrisiken werden in einem Risikoregister geführt, regelmäßig überwacht und bei Bedarf angepasst.

Anwendungsbeispiele finden sich im Bauwesen, in der Produktentwicklung, im Finanzwesen und in der Unternehmensplanung. Beispielsweise kann ein Bauprojekt Teilrisiken wie Witterungseinflüsse, Materialpreisvolatilität, Arbeitskräftemangel und Genehmigungsverzögerungen umfassen.

Die Verwendung von Teilrisiken ermöglicht eine detaillierte Steuerung von Unsicherheiten, erfordert jedoch klare Daten, konsistente Bewertungsverfahren und eine sorgfältige Berücksichtigung von Abhängigkeiten, um zu realistischen Risikoprofilen zu gelangen.