RisikoVermeidung

Risikovermeidung bezeichnet die bewusste Vermeidung von Handlungen oder Situationen, die mit ungünstigen Folgen verbunden sein könnten. In der Risikomanagement-Literatur ist sie eine Grundstrategie, Risiken ganz aus dem Handlungskontext auszuschließen, statt sie zu mildern, zu transferieren oder zu akzeptieren.

Anwendungsfelder reichen von Unternehmen, die Projekte oder Produkte wegen hoher Risiken ablehnen, über den Arbeitsschutz, der gefährliche Prozesse vermeidet, bis hin zu Privatanwendern, die riskante Aktivitäten nicht durchführen.

Methoden umfassen die Risikoidentifikation, die Bewertung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenhöhe, die Abwägung mit der Risikotoleranz und schließlich die Entscheidung zur Vermeidung.

Beispiele: Nicht in einen riskanten Markt investieren, eine Produktlinie einstellen, gefährliche Stoffe nicht verwenden, oder Reisen in riskante Gebiete vermeiden.

Vorteile sind die Reduktion der Wahrscheinlichkeit von Schäden, geringere potenzielle Verluste und oft eine einfachere Compliance. Nachteile können verpasste Chancen, höhere kurzfristige Kosten oder eingeschränkte Innovationsmöglichkeiten sein.

Risikovermeidung ist eine von mehreren Strategien im Risikomanagement und steht im Spannungsverhältnis zu Risikominderung, Risikotransfer und Risikoteilung. In der Praxis hängt ihre Anwendung vom Risikoappetit eines Unternehmens oder einer Person sowie von verfügbaren Ressourcen ab.