Reifenzustand

Reifenzustand bezeichnet den Zustand eines Reifens hinsichtlich seiner Profiltiefe, Abnutzung, Beschädigungen, Alter und des korrekten Luftdrucks. Er ist ein zentraler Sicherheitsfaktor im Fahrzeugbetrieb und wird regelmäßig im Rahmen von Wartung, Inspektion und gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen bewertet.

Zu den Kernparametern des Reifenzustands gehören Profiltiefe und deren gleichmäßige Abnutzung, sichtbare Beschädigungen wie Risse, Schnitte, Blasenbildung oder abgeplatzte Bereiche sowie das Vorhandensein von Fremdkörpern. Ebenso wichtig ist der Zustand der Seitenwände, das Alter des Reifens und der Luftdruck. Unter- oder Überdruck begünstigt ungleichmäßigen Verschleiß und erhöht das Risiko von Quer- oder Aquaplaning. Verschleißmuster kann zudem auf Achs- oder Sturzprobleme, falsche Spur oder unpassende Reifenwahl hinweisen.

Rechtliche und sicherheitsrelevante Orientierungspunkte sind die Mindestprofiltiefe und der Reifenalter. In der Europäischen Union beträgt die gesetzliche Mindestprofiltiefe 1,6 Millimeter über die gesamte Lauffläche. Viele Sicherheitsorganisationen empfehlen jedoch, bei Nasshaftung und allgemeiner Sicherheit früher zu wechseln, etwa bei rund 3–4 Millimetern Profiltiefe, insbesondere für Sommer- oder Ganzjahresreifen; Winterreifen können je nach Klima früher ersetzt werden. Reifenalter gilt ebenfalls als Risikofaktor: Viele Hersteller empfehlen einen Austausch nach etwa 6–10 Jahren, unabhängig von der Profiltiefe, da Gummimatrix und Elastizität mit dem Alter abnehmen.

Praxisnah prüft der Reifenzustand regelmäßig durch Sichtkontrolle, Messung der Profiltiefe mit einem Tread-Depth-Gauge und regelmäßige Luftdruckkontrollen. Bei auffälligen Beschädigungen, ungleichmäßigem Verschleiß oder Überschreitung des empfohlenen Alters sollten Reifen durch Fachbetriebe ersetzt werden.