Reibscheibe

Reibscheibe ist eine runde Scheibe, deren Reibfläche dazu dient, durch Haftung oder Reibung ein Drehmoment zu übertragen. Sie kommt vor allem in Kupplungssystemen und in bestimmten Reibbelag- oder Bremsanordnungen zum Einsatz. In Mehrscheiben-Kupplungen arbeiten mehrere Reibscheiben abwechselnd mit Reibbelägen und einer Druckplatte, um Kraftübertragung bei variabler Kupplungsteilung zu ermöglichen.

Aufbau und Materialien: Eine Reibscheibe besteht typischerweise aus einem metallischen Kern, der mit einem Reibbelag auf einer oder beiden Seiten versehen ist. Die Reibbeläge können aus organischen, keramischen oder metallischen Materialien bestehen, teils mit keramisch verstärkten Bindungen. In Hochleistungsanwendungen kommen auch Carbon-Carbon- oder sintermetallische Beläge zum Einsatz. Die Oberfläche kann texturiert oder gelocht sein, um Wärmeabfuhr, Staub- und Gasabführung sowie Grip zu verbessern. In Nasssystemen läuft die Reibscheibe oft in einem Ölbad mitgekühlter Reibung, während Trockenlaufformen in Luft oder Gehäuse arbeiten.

Betrieb und Eigenschaften: Die Reibscheibe wandelt beim Anlegen einer Druckkraft Drehmoment in Reibung um. Wichtige Kriterien sind der Haftkoeffizient, die Temperaturbeständigkeit, der Verschleißverlauf und die Wärmeableitung. Hohe Betriebstemperaturen gripen besser, verursachen aber schneller Verschleiß oder Temperaturprobleme. Reibscheiben sind so ausgelegt, dass sie vibrationsarm arbeiten und Geräusche minimieren.

Anwendungen: Neben Pkw- und Nutzfahrzeugkupplungen finden sich Reibscheiben in Industriegetrieben, Anhängern, Motorrädern und in manchen Vakuum- oder Steuerungsanordnungen wieder. Ihre Auslegung richtet sich nach Torque, Drehzahl, Temperatur und Lebensdauer.

Weblinks und Forschung: Materialentwicklung, Hitzeableitung und Reibungscharakteristik sind zentrale Forschungsfelder zur Verbesserung von Leistungsfähigkeit und Lebensdauer Reibscheiben.