Regelarten

Regelarten bezeichnet in der deutschen Fachsprache die verschiedenen Kategorien von Regeln, die in Regelwerken, Systemen oder theoretischen Modellen verwendet werden. Sie dienen dazu, Handlungen, Strukturen oder Aussagen zu steuern, zu beschreiben oder abzuleiten. Regelarten unterscheiden sich typischerweise nach ihrem Zweck, ihrem Anwendungskontext und ihrer Form.

Zu den häufig diskutierten Regelarten gehören normative Regeln, die Verpflichtungen, Erlaubnisse oder Verbote festlegen. Beispiele findet man in Rechtsnormen, Verfahrensanweisungen oder Verhaltensrichtlinien. Struktur- oder Formregeln beschreiben die geltende Form oder Struktur von Ausdrücken, Sätzen oder Symbolketten, etwa Grammatikregeln einer Sprache oder Produktionsregeln in formalen Sprachen.

Transformations- oder Ableitungsregeln ermöglichen es, aus bestehenden Ausdrücken neue zu bilden, wie Inferenzregeln in der Logik oder Rewrite-Regeln in der Informatik. Prozess- bzw. Ablaufregeln legen fest, wie Abläufe zu erfolgen haben, zum Beispiel Arbeitsanweisungen oder Standardarbeitsverfahren. Sicherheits- und Compliance-Regeln regeln, wie Risiken zu vermeiden sind und welche Standards einzuhalten sind.

Meta-Regeln regeln wiederum, wie Regeln erstellt, überprüft oder geändert werden sollen. Deskriptive oder empirische Regeln beschreiben gleichzeitig beobachtete Muster oder Regularitäten, ohne normative Bewertung.

Regelarten dienen der Strukturierung von Wissen, der Konsistenz von Entscheidungen und der Nachvollziehbarkeit von Systemen. In Praxisfeldern wie Recht, Linguistik, Mathematik, Informatik und Betriebswirtschaft werden sie unterschiedlich ausgeprägt verwendet.