Referenzbias
Referenzbias bezeichnet eine systematische Verzerrung bei Urteilen und Entscheidungen, die dadurch entsteht, dass ein Referenzwert, ein Referenzrahmen oder ein anderer Bezugspunkt die Bewertung dominiert. Informationen werden oft relativ zum Referenzpunkt interpretiert oder geschätzt, statt unabhängig beurteilt zu werden. Der Begriff wird in der deutschsprachigen Fachliteratur verwendet und ist eng mit dem Ankereffekt verbunden, bei dem initial gesetzte Werte als Ausgangspunkt für nachfolgende Schätzungen dienen.
Ursachen sind kognitive Heuristiken, Framing, Erwartungen und Priming. Die Anpassung vom Referenzwert ist häufig unvollständig, sodass
Beispiele finden sich in Preisverhandlungen, wo eine zuerst genannte Summe den späteren Abschluss prägt, in Umfragen,
Folgen des Referenzbias sind Verzerrungen bei Kalkulationen, Risikoeinschätzungen, Urteilen über Qualität oder Leistung. In Wirtschaft, Marketing
Diagnose und Gegenmaßnahmen umfassen das Verwenden neutraler Anker, mehrere Anker oder gewichtete Durchschnittswerte, klare Festlegung des
Siehe auch: Ankereffekt, Referenzabhängigkeit, Framing, Verzerrungen.