Raumkapseln

Raumkapseln sind kompakte Raumfahrzeuge, die für den Transport von Menschen oder Fracht zwischen der Erde und dem Weltraum konzipiert sind. Typisch ist eine kapselartige Druckhülle mit einem Hitzeschutzschild, der eine Wiedereintrittsphase in die Erdatmosphäre absichert. Im Vergleich zu größeren Raumfahrzeugen bieten Raumkapseln begrenzten Innenraum, einfache Strukturen und oft eine direkte Rückführung zur Erde oder zu einem nahegelegenen See- oder Landestelle.

Zu den Kernelementen gehören Druckbehälter mit Lebenserhaltung, Navigations- und Kontrollsysteme sowie eine thermische Hülle, die den Wiedereintritt schützt. Die Rückkehr erfolgt meist durch Fallschirme; einige Varianten setzen zusätzlich Brems- oder Startraketen ein, um eine kontrolliertere Landung zu ermöglichen. Je nach Bauart können Kapseln auch eine Wasser- oder Festlandung verwenden.

Historischer Überblick: Die ersten Raumkapseln wurden von der Sowjetunion mit Vostok (1957) und von den Vereinigten Staaten mit Mercury entwickelt. Es folgten Voskhod und die Apollo-Kommandokapsel. Die sowjetische Soyuz-Kapsel, eingeführt in den 1960er Jahren, ist bis heute im Einsatz. China entwickelte Shenzhou. In jüngerer Zeit führten private Unternehmen wie SpaceX mit Crew Dragon neue Konzepte für Wiederverwendung und kommerzielle Flüge ein; NASA-Orion dient der Exploration.

Verwendung und Betrieb: Raumkapseln dienen der Rückführung von Astronauten aus der ISS, Erkundungsmissionen und der Lieferung von Fracht. Wiederverwendbarkeit variiert je nach Typ: Soyuz-Kapseln sind überwiegend Einweg, Crew Dragon ist wiederverwendbar, während Orion darauf ausgelegt ist, mehrfach genutzt zu werden. Nach der Landung werden Kapseln von spezialisierten Rettungs- und Bergungsteams geborgen.