Pullbasiert

Pullbasiert (englisch pull-based) beschreibt eine Architektur oder ein Vorgehen, bei dem Clients aktiv Daten oder Aktualisierungen von einem Server anfordern, statt dass der Server diese proaktiv an die Clients sendet. Die Beschaffung erfolgt typischerweise durch Abfragen oder on-demand-Anfragen über APIs. Caches und Verteilungslogiken arbeiten häufig pull-basiert, indem Inhalte erst dann vom Ursprungsserver abgerufen werden, wenn ein Client sie benötigt oder regelmäßig überprüft wird.

Funktionsweise: Der Client kontrolliert die Abfragerate, Zeitfenster und Prioritäten. Systeme sind dadurch oft besser skalierbar, da Produzenten entlastet werden und Netzlast besser steuerbar ist. Allerdings kann die Aktualität der Daten geringer sein, und wiederholte Abfragen erzeugen unnötigen Traffic, falls keine Änderungen vorliegen. In verteilten Systemen kann Replikation als Pull- oder Push-Mechanismus umgesetzt werden, wobei Pull die Verbraucher aktiv Daten abrufen.

Anwendungsbeispiele: RSS-Feeds, Web-Caching (CDN-Pull), Paketverwaltungen wie npm oder apt, Versionskontrollsysteme wie Git, ereignisbasierte Benachrichtigungen auf Clients mit regelmäßigem Polling.

Vorteile:

- Skalierbarkeit durch Clientsteuerung

- Entlastung des Erzeugers und besseres Failover-Verhalten

- Einfachere Sicherheit und Zugriffskontrolle

Nachteile:

- Höhere Latenz bis neue Daten verfügbar sind

- Möglicher Ballast durch Polling

- Komplexere Konsistenz- und Update-Strategien

Beziehung zu pushbasierten Architekturen: Push-Systeme senden Aktualisierungen aktiv von Produzenten zu Empfängern, während beim Pull-Modell der Empfänger die Aktualisierung initiiert.

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