Abfragerate

Abfragerate bezeichnet die Anzahl der Abfragen, die ein System in einer bestimmten Zeit erhält oder verarbeitet. Üblicherweise wird sie in Abfragen pro Sekunde (Requests per Second, RPS) angegeben, kann aber auch in Abfragen pro Minute oder pro Stunde gemessen werden. Die Metrik ist zentral für die Einschätzung von Last, Leistungsbedarf und Kapazität eines Dienstes.

Die Abfragerate wird häufig anhand von Telemetrie- oder Protokolldaten gemessen, zum Beispiel von Webservern, API-Gateways, Datenbanken oder Messaging-Systemen. Dabei wird unterschieden zwischen der eingehenden Abfragerate (Anfragen, die das System erreichen) und der verarbeiteten Abfragerate (tatsächlich bearbeitete Anfragen). Hohe oder stark schwankende Raten können Latenzzeiten erhöhen und zu Ausfällen führen, insbesondere wenn Ressourcen knapp oder Engpässe vorhanden sind.

Anwendungen der Abfragerate liegen in der Kapazitätsplanung, Skalierung und Laststeuerung. Sie dient als Grundlage für Lasttests, Leistungsoptimierung und das Design von Schutzmechanismen wie Rate Limiting oder Traffic Shaping. Typische Gegenmaßnahmen sind Token-Bucket- oder Leaky-Bucket-Algorithmen, Circuit Breaker und Caching, um die Backend-Abfragerate zu begrenzen und Latenz zu kontrollieren. Bei Überschreitung von Grenzwerten können Antworten wie 429 Too Many Requests erfolgen.

Zu beachten ist, dass die Abfragerate nur eine Metrik ist. Sie sagt wenig über die Komplexität einzelner Abfragen, deren Dauer oder Ressourcenverbrauch aus. Eine umfassende Leistungsbewertung berücksichtigt daher zusätzlich Durchsatz, Latenz, Fehlerquoten und Kosten.