Prozessrohrleitungen

Prozessrohrleitungen sind Netze aus Rohren, Flanschen, Armaturen und Instrumentierung, die in Industrieanlagen den Transport, die Verteilung und die Prozessregelung von Medien sicherstellen. Sie kommen in chemischen Anlagen, Raffinerien, Kraftwerken sowie in der Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie zum Einsatz und unterscheiden sich von allgemeinen Haustechnik- oder Versorgungsleitungen durch ihre direkte Einbindung in den Prozess.

Typische Bestandteile sind Rohre, Flansche, Fittings, Absperrventile, Mess- und Regelgeräte sowie Trenn- oder Sicherheitseinrichtungen. Zur Betriebssicherheit gehören Isolierung, Schutzbeschichtungen, Befestigungen und Maßnahmen gegen Wärmeausdehnung sowie Druck- und Temperaturklassen.

Die Materialwahl richtet sich nach Medium, Druck und Temperatur. Häufig werden Kohlenstoffstahl, Edelstahl oder Legierungen eingesetzt; Korrosionsschutzbeschichtungen und Innenbeschichtungen sind wichtig. Planung und Fertigung erfolgen nach Normen wie DIN/EN, ASME oder ISO, mit Schweißverbindungen, Dichtungen und Prüfungen. In sensiblen Bereichen kommen CIP/SIP und hygienegerechte Ausführung zum Einsatz.

Im Betrieb sind regelmäßige Inspektion, Korrosionsüberwachung, Leckage- und Druckprüfung sowie Nichtzersetzende Prüfungen vorgesehen. Hygiene- und Reinigungsanforderungen sind in Pharma- oder Lebensmittelbereichen strenger. Dokumentation, Änderungsmanagement und Wartung sichern die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Netzes.

Der Lebenszyklus umfasst Planung, Ausschreibung, Bau, Inbetriebnahme, Betrieb, Wartung und Nachrüstung. Ziel ist eine sichere, effiziente und belastbare Verrohrung mit möglichst niedrigen Gesamtkosten über den Lebenszyklus.