Produktionsstrategien

Produktionsstrategien umfassen die Grundprinzipien und Entscheidungen, mit denen ein Unternehmen seine Herstellung von Gütern organisiert, um Nachfrage effizient zu befriedigen, Kosten zu kontrollieren und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Sie betreffen die Art der Produktion, die Planungshorizonte, Standort- und Ressourcenallokation sowie die Steuerung der Materialflüsse.

Wichtige Typen der Produktionsstrategie sind Make-to-Stock, bei dem Produkte auf Lager produziert werden, Make-to-Order, bei dem erst der Auftrag produziert wird, Assemble-to-Order, bei dem vorgefertigte Bauteile zu Endprodukten kombiniert werden, und Engineer-to-Order, bei dem hochgradig kundenspezifische Produkte erst nach Auftragserteilung geplant werden. Zusätzlich unterscheiden sich Strategien durch Push- (Planung vorab) und Pull- (Reaktion auf aktuellen Bedarf) Steuerung.

Kennzeichnend für moderne Produktionsstrategien sind Lean-Ansätze zur Verschwendungsreduktion, Just-in-Time-Bedarfssynchronisation und Standardisierung, sowie agile Konzepte wie Mass Customization, welche Personalisierung bei effizienter Produktion ermöglichen. Wichtige operative Bausteine sind Kapazitätsplanung, Losgrößen, Produktionsprogrammierung (Master Production Schedule) und Kennzahlen wie Durchlaufzeit, OEE, Bestandsumschlag und Liefertreue. Technologien wie ERP- und MES-Systeme sowie Automatisierung unterstützen Planung und Umsetzung.

Auf globaler Ebene spielen Standortwahl, Outsourcing, Offshoring und Nearshoring eine Rolle, ebenso Risiken von Lieferketten, Nachfrage- und Rohstoffschwankungen. Zukünftige Produktionsstrategien betonen Digitalisierung, Industrie 4.0, modulare Produktbaukästen, Produktfamilienplanung und nachhaltige, resiliente Lieferketten.