Praxisdokumenten

Praxisdokumenten bezeichnet die Gesamtheit der Unterlagen, die in einer medizinischen, zahnärztlichen oder allgemein praktischen Praxis anfallen oder verwaltet werden. Sie dienen der Versorgung der Patienten, der organisatorischen Abläufe, der Abrechnung sowie der rechtlichen Absicherung der Praxis. Zu den Praxisdokumenten gehören Patientenakten mit Anamnese, Diagnosen, Behandlungsverläufen und Befunden; Verordnungen, Heil- und Hilfsmittelrezepte; Behandlungspläne; Einwilligungen und Aufklärungsunterlagen; Kommunikations- und Überweisungsbriefe; Abrechnungsunterlagen; Termin- und Praxisverwaltungsdokumente; Hygiene- und Qualitätsnachweise sowie interne Richtlinien und Sicherheitsvorgaben.

Zweck der Praxisdokumente ist die Sicherstellung der Kontinuität und Qualität der Behandlung, Nachweisdokumentation für Abrechnung und Rechenschaftspflicht sowie die Erfüllung gesetzlicher und berufsrechtlicher Anforderungen. Rechtliche Aspekte umfassen Vertraulichkeit und Datenschutz (insbesondere DSGVO), Berufs- und Standesrecht, sowie Regelungen zur Zugangsbeschränkung, Datensicherheit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen. Hinweise zur Aufbewahrung und rechtssicheren Vernichtung von Dokumenten variieren nach Jurisdiktion und Dokumenttyp; in vielen Heilberufen gelten spezifizierte Fristen.

Verwaltungstechnisch können Praxisdokumente sowohl in Papierform als auch elektronisch geführt werden. Digitale Praxisverwaltungssysteme und elektronische Patientenakten erleichtern Suche, Backup und Archivierung, bringen aber erhöhte Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz mit sich. Eine ausreichende Interoperabilität und standardisierte Datenformate fördern den Informationsaustausch zwischen Leistungsanbietern, Kostenträgern und anderen Einrichtungen, sofern der Datenschutz gewahrt bleibt.