Pflegeempfehlungen

Pflegeempfehlungen sind systematisch erarbeitete Aussagen, die Fachpersonen in der Pflege dabei unterstützen, geeignete pflegerische Maßnahmen auszuwählen, umzusetzen und zu evaluieren. Sie beruhen auf der Synthese aktueller wissenschaftlicher Evidenz, fachlicher Expertise und praktischer Erfahrung und verfolgen das Ziel, Pflegequalität, Patientensicherheit und Wohlbefinden zu erhöhen sowie eine konsistente Versorgung zu gewährleisten. Pflegeempfehlungen finden Anwendung in verschiedenen Versorgungsformen, von Krankenhäusern über stationäre Einrichtungen bis zur ambulanten und häuslichen Pflege.

Sie decken zentrale Bereiche der pflegerischen Versorgung ab, darunter Beurteilung und Monitoring, Körperpflege und Mobilisation, Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, Wundversorgung, Schmerzmanagement, Infektionsprävention, Medikation, Sturz- und Sicherheitsprävention, Palliativpflege, Kommunikation sowie die Berücksichtigung psychosozialer Bedürfnisse und Ressourcen der Pflegepersonen.

Die Erstellung von Pflegeempfehlungen erfolgt durch Fachgesellschaften, Berufsverbände, Gesundheitsbehörden oder koordinierte Institutionen. Sie basieren auf systematischen Evidenzbewertungen, Expertenkonsens und Praxisbezug, und werden regelmäßig aktualisiert. Die Umsetzung erfordert Schulung, passende Dokumentations- und Anwendungswerkzeuge (z. B. Pflegepläne, Checklisten) sowie eine interprofessionelle Zusammenarbeit. Pflegeempfehlungen dienen der Orientierung bei der Pflegeplanung, Qualitätsentwicklung und Evaluation der Versorgung; Anpassungen erfolgen an individuelle Patientinnen und Patienten, deren Präferenzen, Komorbiditäten und lokale Ressourcen.