Peritonealoberflächen

Die Peritonealoberflächen bezeichnen die Oberflächen, die die Bauchhöhle auskleiden (verantwortlich der parietale Peritoneum) und die ihre inneren Organe bedeckenden Flächen (viszerale Peritoneum). Sie bestehen aus einer einschichtigen Mesothelzellschicht, die von einer Basalmembran getragen wird, gefolgt von submesothelialem Bindegewebe mit Blut- und Lymphgefäßen. Die Oberflächen bedecken eine große Fläche und enthalten geringe Mengen seröser Flüssigkeit, die als Gleitfilm dient.

Anatomisch bilden Parietal- und Viszeralperitoneum zusammen die Peritonealmembran, deren Gesamtoberfläche beim Erwachsenen etwa 1 bis 2 Quadratmeter beträgt. Die Mesothelzellen setzen Schleimstoffe frei, regulieren den Flüssigkeitsaustausch und tragen zu einer Barrierefunktion gegenüber Pathogenen und Substanzen bei. In der submesothelialen Gewebezone finden sich Gefäße, Nerven und Cellerisonen, die an der Regulation von Durchfluss, Immunreaktionen und Wundheilung beteiligt sind.

Funktionell dienen die Peritonealoberflächen als lebenswichtige Gleit- und Barrierefläche. Sie ermöglichen den Austausch von Wasser, Salzen und kleinen Molekülen zwischen Blutkreislauf und Bauchraum und unterstützen die Abwehrreaktionen durch Immunzellen. Klinisch relevant sind sie als semipermeable Membran bei der Peritonealdialyse, wo Dialysat in die Bauchhöhle eingeführt wird und Abbauprodukte durch Diffusion und Konvektion entfernt werden. Langfristige Veränderungen, wie Peritonitis oder dialysebedingte Peritonealsklerose, können die Funktion der Oberflächen beeinträchtigen.