PatellasehnenTendinopathie

Die Patellasehnen-Tendinopathie ist eine chronische Überlastungsverletzung der Patellasehne, bei der es zu degenerativen Veränderungen des Sehnengewebes kommt. Sie wird oft fälschlich als Entzündung bezeichnet, ist aber in der Regel eine Sehnendegeneration. Typisch sind Schmerzen an der Unterseite der Kniescheibe (Patella) bei Belastung, insbesondere beim Springen, Sprinten oder nach längeren Belastungen.

Ursachen und Risikofaktoren sind wiederholte Sprung- und Laufbelastungen, plötzliche Trainingssteigerungen, ungenügendes Aufwärmen sowie Muskelimbalancen der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur. Besonders Sportler in Jumping- und Ballsportarten sowie Jugendliche während Wachstumsphasen sind betroffen.

Die Pathophysiologie beruht auf Mikrorissen und fortschreitender Sehnendegeneration mit Veränderungen der Kollagenstruktur und Neovaskularisation. Akute Entzündung steht weniger im Vordergrund; die Beschwerden entstehen durch beschädigte Sehnenstruktur und eine gestörte Belastbarkeit.

Klinisch zeigt sich anteriorer Knieschmerz im Bereich der unteren Patellapole, verschlimmert durch Sprünge, Kniebeugen oder längeres Sitzen. Beim Widerstandsbeugen des Knies, gegebener Widerstand gegen die Streckung oder beim Druck über dem unteren Pol der Kniescheibe tritt Schmerz auf. Palpation kann druckempfind sein; eine klare Schwellung ist oft nicht vorhanden.

Diagnostisch erfolgt eine Anamnese und klinische Untersuchung. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT zeigen oft eine verdickte Sehne mit hypoechogenen Bereichen und ggf. Neovascularisation.

Therapie ist in erster Linie konservativ: Belastungsmanagement, Modifikation der Aktivitäten und ein gezieltes Rehabilitationsprogramm mit exzentrischen Quadrizeps-Übungen. Typischerweise dauert die Behandlung mehrere Monate. Ergänzend können Physio, Eis, NSAIDs kurzfristig und, bei Bedarf, unterstützende Hilfen eingesetzt werden. Bei therapieresistenten Fällen können weiterführende Optionen wie ESWT oder PRP in Erwägung gezogen werden; operative Eingriffe kommen erst nach lang anhaltendem Versagen der konservativen Therapie in Betracht. Prävention richtet sich nach gradualer Lastensteigerung, Aufwärmen, muskulärer Balance und konsistenter Rehabilitation.