Paronychien

Paronychien (Paronychien) bezeichnet Infektionen des Nagelrands, der Haut um den Nagel. Sie treten akut als schmerzhafte Rötung und Schwellung des Randes auf; bei Eiterbildung kann dieser austreten. Eine chronische Paronychie ist durch wiederkehrende Entzündung, Verdickung der Haut und Risse gekennzeichnet und kann zu Nagelveränderungen beitragen.

Ursächlich sind meist Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Streptokokken; Pilzinfektionen, insbesondere Candida, spielen vor allem bei der chronischen Form eine Rolle. Risikofaktoren sind Verletzungen des Nagelfalts, häufige Maniküre oder Pediküre, anhaltende Feuchtigkeit, Hautbarriere-Schwächen, Diabetes mellitus und Immunsuppression.

Die Diagnostik erfolgt primär klinisch. Bei Verdacht auf Pilzinfektion oder bei ungewöhnlichem Verlauf können Abstrich, Kultur oder mykologische Untersuchungen sinnvoll sein.

Die Behandlung richtet sich nach der Form. Akute Paronychien werden mit warmen Einlagen, Schmerzmanagement und gegebenenfalls Antibiotika behandelt; bei Eiterbildung ist oft eine Abszessdrainage oder partielle Nagelentfernung notwendig. Chronische Paronychien erfordern oft eine Kombination aus topischen Antimykotika, Hautschutz, Trockenhaltung und Vermeidung von Reizstoffen; antibakterielle Therapie richtet sich nach Befund. In schweren oder therapieresistenten Fällen oder bei Beteiligung des Nagelbetts kann ein chirurgischer Eingriff (teilweise Nagelentfernung oder Matrixbehandlung) erforderlich sein.

Prognose: Die meisten Fälle heilen gut ab, jedoch können Rezidive auftreten, insbesondere bei fortbestehenden Risikofaktoren. Prävention: Schonende Nagelpflege, Vermeidung von Traumen, gründliches Trocknen der Hände nach Feuchtigkeit und frühzeitige Behandlung von Infektionen.