Ortsbild

Ortsbild ist der visuelle Eindruck eines Ortes, der sich aus der geordneten Wechselwirkung von Baustruktur, Freiflächen, Vegetation, Straßenraum und Gestaltungsmerkmalen ergibt. Es umfasst Form, Maßstab, Materialität und Farbgebung der Bauwerke sowie deren Anordnung in Raumfolge, Straßenbild und Grünflächen. Ziel des Ortsbilds ist eine kohärente Erscheinung, die den Charakter eines Ortes sichtbar macht.

Der Begriff bezieht sich auf Städte, Dörd, Dörfer und Viertel und bezieht sowohl öffentlich sichtbare als auch räumliche Beziehungen ein. Zum Ortsbild zählen Gebäudetypen, Dachformen, Traufenhöhen, Gebäudelinien, Fassadegestaltung, Straßennormen, Bodenbeläge, Beleuchtung sowie Grün- und Freiraumgestaltung. Es geht um den Gesamteindruck und die Wechselwirkung von Bestand und Neuem.

Die Bedeutung des Ortsbilds liegt in der Identität, Lebensqualität und Stadtplanung. Ein klares, gut ablesbares Ortsbild stärkt das Ortsbewusstsein, unterstützt Tourismus und Wertstabilität von Immobilien und erleichtert nachhaltige Entwicklung, ohne historische oder kulturelle Merkmale zu überformen. Bei Neubauvorhaben wird das Ortsbild daher oft berücksichtigt, um eine anschlussfähige Gestaltung sicherzustellen.

Schutz und Steuerung erfolgen in der Praxis durch Ortsbildschutz, Ortsbildsatzungen oder gestalterische Leitlinien im Rahmen der Bauleitplanung. Regeln können Bauhöhe, Maßstab, Materialwahl, Farbgebung, Dachformen, Fassadengestaltung oder Werbeanlagen betreffen. Ziel ist eine behutsame Entwicklung, die den charakteristischen Gesamteindruck eines Ortes bewahrt und dennoch Gestaltungsspielraum für zeitgemäßen Bedarf lässt.