Nutzungsphase

Nutzungsphase bezeichnet in der Lebenszyklusanalyse (LCA) und im Produktlebenszyklus die Zeitspanne, in der ein Produkt, eine Anlage oder eine Bauleistung vom Endnutzer genutzt wird. Sie folgt auf Herstellung, Transport und Installation und geht der Entsorgung beziehungsweise dem Recycling voraus. In dieser Phase wird die tatsächliche Funktionalität erbracht und die Umweltwirkungen entstehen vor allem durch den Betrieb.

Typische Inhalte der Nutzungsphase sind der Energie- und Ressourcenverbrauch während des Betriebs, regelmäßige Wartung, Reparaturen, der Austausch verschleißanfälliger Bauteile sowie Ausfallzeiten. Die Lebensdauer eines Produkts wird von Wartung, Bauweise, Qualität der Komponenten, Nutzungsszenarien und Umgebungsbedingungen beeinflusst. Nutzerverhalten und Betriebsparametern können die Umweltwirkungen der Nutzungsphase erheblich steuern.

Bei der Bewertung eines Produktlebenszyklus kann der Großteil der Umweltwirkungen in der Nutzungsphase anfallen, insbesondere bei energieintensiven Produkten oder Gebäuden. Daher sind Erfassung von Energieverbräuchen, Standby-Verbrauch, Emissionen aus Betrieb und möglicher Recycling- oder Wiederaufbereitungsanteil nach Ende der Nutzungsphase wichtig.

Strategien zur Optimierung der Nutzungsphase umfassen langlebiges Design, erhöhte Energieeffizienz, modulare Bauweise, einfache Wartung und Reparatur, regelmäßiges Monitoring sowie Schulung der Nutzer. Technische Maßnahmen wie Upgrades, Fernwartung oder intelligente Regelungssysteme können den Bedarf an Neuinvestitionen verringern und die Umweltbilanz verbessern.

Beispiele finden sich in Gebäuden, Fahrzeugen und Haushaltsgeräten: In Gebäuden dominiert der Betrieb der Heizung, Kühlung und Lüftung; bei Fahrzeugen der Kraftstoffverbrauch; bei Geräten der Standby- bzw. Betriebsenergieverbrauch. Der Übergang zur Nutzungsphase endet mit Stilllegung, Recycling oder Entsorgung.