Nutzenwerte

Nutzenwerte sind numerische Größen, die die subjektive Wertung oder den Nutzen widerspiegeln, den Individuen bestimmten Ergebnissen, Zuständen oder Alternativen beimessen. In der Entscheidungstheorie und der Gesundheitsökonomie dienen sie dazu, Präferenzen messbar und vergleichbar zu machen. Typischerweise liegt ein Nutzenwert auf einer 0 bis 1-Skala, wobei 0 dem Zustand Tod und 1 dem Zustand bester Gesundheit entspricht; in einigen Valuations-Methoden können auch negative Werte auftreten, wenn ein Zustand als schlechter als Tod empfunden wird.

Die Werte ergeben sich aus Elicitation-Methoden wie Time-Trade-Off (TTO), Standard Gamble (SG) oder Rating-Skalen und werden oft aus Instrumenten wie EQ-5D, SF-6D, HUI oder AQoL abgeleitet, die Gesundheitszustände in Utility-Werte übersetzen. Nutzenwerte finden breite Anwendung in der Kosten-Nutzen- bzw. Kosten-Effektivitätsanalyse gesundheitlicher Interventionen; sie ermöglichen die Berechnung von QALYs (Quality-Adjusted Life Years), die Lebensjahre mit dem entsprechenden Nutzen multiplizieren.

Bei der Interpretation von Nutzenwerten sind Unsicherheit und Variation zu beachten: Werte unterscheiden sich je nach Population, elicitation-Methode, kulturellem Hintergrund und Zustand der Befragten; außerdem kann sich der Wert durch Anpassung an eine chronische Erkrankung verändern.

Nutzenwerte dienen als Orientierungshilfe in politischen Entscheidungen, medizinischer Evidenzbewertung und Gesundheitsökonomie, bleiben jedoch ein Instrument unter vielen bei der Bewertung von Lebensqualität und Nutzen von Interventionen.