Nichtinformationen

Nichtinformationen bezeichnet in der Informations- und Kommunikationsforschung Inhalte, die keinen oder kaum einen messbaren Gewinn an Wissen bringen. Sie stehen im Gegensatz zu relevanten Informationen, die Unsicherheit reduzieren oder eine neue Erkenntnis liefern. Nichtinformationen lassen sich in verschiedene Formen einteilen: absichtliche Nichtmitteilung oder Auslassung von Informationen, irrelevante Daten, redundante Wiederholungen oder Aussagen, die zwar wahr sind, aber wenig aussagekräftig bleiben.

Aus informationstheoretischer Sicht entspricht Information dem Anteil der Überraschung bzw. der Reduktion von Unsicherheit. Demnach besitzen Nichtinformationen einen niedrigen Informationsgehalt, oft sogar keinen. Praktisch können Nichtinformationen in Nachrichten, Berichten oder Online-Diskursen auftreten, etwa als Füllmaterial, Wiederholungen, Allgemeinplätze oder triviale Feststellungen.

Unterscheidung: Nichtinformationen sind nicht notwendigerweise falsch (das wäre Misinformation oder Desinformation). Sie können wahr sein, liefern aber für Entscheidungen oder Problemlösungen wenig Nutzen. In der Praxis dient die Reflexion über Nichtinformationen der Qualitätskontrolle von Kommunikation: Redaktionen streben Informationsdichte an; Datenanalysen filtern Merkmale mit niedrigem Informationswert; in der Linguistik werden Füllwörter als Nichtinformationen analysiert.

Kritik: Der Begriff ist kontextabhängig und schwer zu operationalisieren. Sein Wert bemisst sich an den Zielen der jeweiligen Kommunikation oder Analyse. Zudem besteht die Gefahr, Nichtinformationen als Blöße zu werten, obwohl sie in bestimmten Kontexten, etwa zur Kohärenz oder rhetorischen Wirkung, nützlich sein können.

Siehe auch: Information, Informationstheorie, Misinformation, Desinformation, Redundanz, Relevanz.