Nichtfunktional

Nichtfunktional beschreibt in der Informationstechnik Eigenschaften eines Systems, die nicht direkt durch funktionale Anforderungen festgelegt sind. Im Deutschen werden diese oft als Nichtfunktionale Anforderungen (NFRs) bezeichnet. Sie betreffen, wie gut ein System seine Aufgaben erfüllt, statt was genau es tun soll. NFRs ergänzen funktionale Anforderungen und helfen, Qualität, Zuverlässigkeit und Benutzererfahrung zu steuern.

Zu den typischen Kategorien gehören Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit, Benutzbarkeit, Wartbarkeit, Portabilität, Kompatibilität und Skalierbarkeit. Weitere relevante Aspekte können Compliance, Datenschutz und Umweltanforderungen sein. Die Einordnung erfolgt häufig anhand eines Qualitätsmodells wie ISO/IEC 25010, das Qualitätsmerkmale und deren Unterkategorien definiert.

Nichtfunktionale Anforderungen sollten messbar und testbar formuliert werden. Typische Messgrößen sind Reaktionszeit, Durchsatz, Fehlerraten, Verfügbarkeitsintervalle, Ressourcenverbrauch, Auditierbarkeit und Benchmarks. In der Praxis werden NFRs bereits in der Planungsphase erfasst und durch Tests, Zertifizierungen oder Audits verifiziert. Unterscheidet sich eine Anforderung, lässt sich oft eine messbare Zielgröße festlegen, z. B. eine Antwortzeit unter zwei Sekunden oder eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent.

Ein zentrales Spannungsfeld besteht zwischen verschiedenen Nichtfunktionalitäten. Verbesserungen in einem Bereich können andere beeinträchtigen (z. B. Sicherheit vs. Usability, Performance vs. Robustheit). Effektives Management von Nichtfunktionalen Anforderungen erfordert klare Priorisierung, architektonische Entscheidungen und kontinuierliche Überwachung im gesamten Lebenszyklus eines Systems.