Neunvalenzimpfstoff

Ein Neunvalenzimpfstoff ist ein Impfstoff, der Immunität gegen neun verschiedene Serotypen oder Stämme eines Erregers vermittelt. Durch die Zusammenführung mehrerer Antigene in einem Produkt wird der Schutz gegen mehrere Formen einer Erkrankung mit einer Impfung erreicht. Der Begriff wird vorrangig in der Fachsprache für multivalente Impfstoffe verwendet.

Ein bekanntes Beispiel ist Gardasil-9, der Neunvalenz-HPV-Impfstoff. Er deckt neun HPV-Typen ab (6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58) und basiert auf Virus-ähnlichen Partikeln des L1-Proteins. Der Impfstoff wird je nach Alter in einer Zwei- oder Dreifachserie verabreicht. Ziel ist der Schutz vor Gebärmutterhalskrebs sowie anderen HPV-assoziierten Erkrankungen. Die Umsetzung der Impfung variiert nach Land; in vielen Ländern wird die Impfung Jugendlichen vor dem ersten sexuellen Kontakt angeboten oder in Catch-up-Programmen aufgenommen.

Im Bereich der Pneumokokken-Impfstoffe existieren ebenfalls Neunvalenz-Formulierungen, die jedoch in vielen Märkten von breiter abdeckenden Vakzinen mit zehn oder dreizehn Serotypen abgelöst wurden. Diese Impfstoffe beruhen auf konjugierten Polysacchariden, um eine stärkere T-Zell-Antwort zu erzeugen. Das Sicherheitsprofil entspricht dem anderer empfohlener Impfstoffe. Typische Nebenwirkungen sind lokale Schmerzen an der Injektionsstelle, Fieber und Müdigkeit. Gegenanzeigen und Impfschema richten sich nach nationalen Richtlinien und individuellen Risiken.