Netzspannung

Netzspannung bezeichnet die von öffentlichen elektrischen Verteilnetzen bereitgestellte Wechselspannung, die Endverbraucher in Haushalten, Betrieben und Einrichtungen nutzen. Sie umfasst den nominalen Spannungswert, die Frequenz sowie typische Eigenschaften des Netzes, die vom Netzbetreiber stabil gehalten werden, aber im Betrieb durch Lastwechsel, Netzstörungen und Netzausfälle schwanken können.

In Europa liegt die übliche Nennspannung heute bei 230 V Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hz. In vielen dreiPhasen-Verteilnetzen beträgt die Spannung zwischen zwei Außenleitern 400 V, während zwischen Außenleiter und Neutralleiter typischerweise 230 V anliegen. In Nordamerika sind es typischerweise 120 V bei 60 Hz; dreiphasige Netze liefern dort oft 208 V zwischen Außenleitern. Weiterhin existieren regionale Abweichungen, und auch Transformatorenstufungen können die tatsächlich anliegenden Werte beeinflussen.

Die Eigenschaften der Netzspannung sind durch Normen und Standards geregelt, wie IEC 60038 und EN 50160, die zulässige Spannungs- und Frequenzbereiche im öffentlichen Netz festlegen. Typische Toleranzen erlauben geringe Abweichungen um den Nennwert; zudem können zeitweilige Schwankungen, Spannungsspitzen oder Unterspannungen auftreten, die durch Netzstabilisierung, Umspannwerke und Schutzmaßnahmen abgefedert werden.

Für Verbraucher bedeutet Netzspannung die Kompatibilität von Geräten mit dem öffentlichen Netz. Geräte sind oft für 230 V ±10 % oder für einen breiten Eingangsspannungsbereich ausgelegt; andere Systeme erfordern geeignete Transformatoren oder Spannungswandler. Schutzvorrichtungen wie Sicherungen, FI-Schutzschalter und Überspannungsschutz sind integraler Bestandteil der Netzinstallation, um Schäden durch Fehlströme oder Überspannungen zu verhindern.