Aufbau und Merkmale: Eine Multipolygongeometrie setzt sich aus zwei oder mehr Polygonen zusammen. Jedes Polygon besitzt eine äußere Begrenzung (Außenring) und optional mehrere innere Ringe, die als Löcher gelten. In vielen Systemen sollten die äußeren Ringe gegen den Uhrzeigersinn und die inneren Ringe im Uhrzeigersinn orientiert sein, wobei es je nach Standard leichte Variationen geben kann. Die Teilflächen einer Multipolygongeometrie können sich berühren oder voneinander getrennt sein; in gut strukturierter Datengrundlage überschneiden sich die Polygone in der Regel nicht, sie können aber an Grenzen aneinanderstoßen.
Darstellung und Datenaustausch: Multipolygongeometrien werden in verschiedenen formalen Repräsentationen gespeichert, etwa im Well-Known Text (WKT) oder Well-Known Binary (WKB) format, sowie im GeoJSON-Format. In WKT sieht eine Multipolygongeometrie etwa so aus: MULTIPOLYGON (((x1 y1, x2 y2, x3 y3, x1 y1)), ((x4 y4, x5 y5, x6 y6, x4 y4))). Im GeoJSON-Format wird eine Multipolygongeometrie als Typ "MultiPolygon" mit einer verschachtelten Koordinatenstruktur dargestellt, die jede Teilfläche (Polygon) mit ihren äußeren und inneren Ringen enthält. Geografische Referenzsysteme (CRS/SRIDs) werden üblicherweise separat angegeben.
Anwendung und Operationen: Multipolygongeometrien finden Einsatz bei Entitäten mit mehreren Teilen, zum Beispiel Länder mit Enklaven, Inselstaaten, Seen mit Abgrenzungen oder zusammengefasste Flächen wie Verwaltungsgebiete. Typische Operationen umfassen Flächenberechnung, Umfang, räumliche Abfragen (überlappen, enthalten, schneiden) sowie Iteration über die einzelnen Polygonbestandteile oder deren Löcher.
Validität und Topologie: Standardkonzepte erfordern gültige Geometrien, wobei Polygone klare Außen- und Innenringe besitzen. Innerhalb einer Multipolygongeometrie sollten die Teilflächen sinnvoll getrennt oder nur an gemeinsamen Grenzen verbunden sein; Überschneidungen zwischen Teilflächen sind in gut gepflegten Datensätzen zu vermeiden.