Mikropartikel

Mikropartikel bezeichnet Partikel mit Abmessungen im Mikrometerbereich. Typischerweise liegen sie im Größenbereich von etwa 0,1 bis 1000 Mikrometern. Im Gegensatz zu Nanopartikeln sind Mikropartikel größer als 1000 Nanometer; sie können jedoch auch Übergangsgrößen zu nanoskaligen Strukturen aufweisen. Mikropartikel können fest oder flüssig sein, bestehen aus anorganischen oder organischen Stoffen und treten als einzelne Partikel oder als Agglomerate auf.

Sie kommen in vielen Formen vor: als feste Pulverpartikel, als Tröpfchen in Suspensionen oder Emulsionen sowie als feste Partikel in Granulaten oder Beschichtungen. Die Form kann rund, unregelmäßig oder plättlich sein und beeinflusst Reaktivität, Löslichkeit, Dichte, Oberflächenbeschaffenheit und das Fließverhalten in Gel- oder Festkörpermatrizes.

Herstellung und Verarbeitung erfolgen über verschiedene Verfahren: mechanische Zerkleinerung oder Mahlen, chemische Synthese oder Reaktionspulverisierung, Sprühtrocknung, Nebel- oder Atomisation sowie Präzipitation. Nach der Herstellung werden Partikel oft klassifiziert oder getrennt, etwa durch Siebung, Sedimentation oder Zentrifugation, um gewünschte Größenfraktionen zu erhalten.

Die Charakterisierung umfasst Größe und Verteilung, Morphologie und Oberflächenbeschaffenheit. Gängige Analysemethoden sind Rasterelektronenmikroskopie (REM), Transmissionselektronenmikroskopie (TEM), dynamische Lichtstreuung (DLS), Laserbeugung sowie Schicht- bzw. Oberflächenanalytik wie BET.

Mikropartikel finden breite Anwendung in Materialien, Pigmenten, Beschichtungen, Katalyse, Pharmazie, Kosmetik, Elektronik und Energiespeichern. Sie können als Träger, Füllstoffe oder Reaktanten dienen. Umwelt- und Gesundheitsaspekte betreffen insbesondere inhalierbare Fraktionen und deren potenzielle Auswirkungen in Ökosystemen.