Mikrofluidikindustrie

Die Mikrofluidikindustrie umfasst die Entwicklung, Herstellung und Anwendung von Systemen, die Fluide in mikroskopisch kleinen Kanälen präzise manipulieren. Mikrofluidik ermöglicht die Integration von Probenaufbereitung, Reaktionskammern und Sensorik in kompakte, chipbasierte Plattformen, oft als Lab-on-a-Chip bezeichnet.

Technologien umfassen Mikrokanäle, Mikrostrukturen, Soft-Lithography mit Polydimethylsiloxan (PDMS), Thermoplaste, Glas und Silizium, sowie Methoden wie Mikroprägung, Fotolithografie, Spritzgießen und Digital- bzw. Tropffluidik. Anwendungen finden sich in der Lebenswissenschaften, der medizinischen Diagnostik, Point-of-Care-Tests, der Wirkstoffentwicklung, der Umweltüberwachung, der Lebensmittel- und Kosmetikprüfung sowie der chemischen Synthese im Miniaturmaßstab.

Der Markt wächst durch die Nachfrage nach schnelleren, kostengünstigen Diagnostiklösungen, personalisierter Medizin, automatisierten Laborprozessen und vernetzter Forschung. Haupttreiber sind technologische Fortschritte in Materialien, Fertigung und Sensorik sowie der Trend zur De‑facto-Standardisierung von Chips und Schnittstellen. Herausforderungen sind Produktionskosten, Standardisierung und Reproduzierbarkeit, Skalierung von Lab-on-a-Chip-Prozessen, Materialkompatibilität sowie regulatorische Anforderungen und Qualitätsmanagement.

Zu den relevanten Anbietern gehören spezialisierte Mikrofluidik-Unternehmen wie Dolomite Microfluidics, Micronit Microtechnologies und weitere Anbieter von Lab-on-a-Chip-Plattformen sowie Forschungsinstitute, die an offenen Standards arbeiten. Regulatorisch fallen Mikrofluidik-basierte medizinische Geräte in Bereiche wie ISO 13485, CE-Kennzeichnung und, je nach Anwendung, FDA-Vorgaben.

Prognosen sehen eine verstärkte Integration in automatisierte Workflows, größere Standardisierung und breiter Einsatz in Diagnostik, Pharmazie und Umweltmonitoring.